- 6521 - 1340. Dezember 21. Breslau (dat.). XII. kal. Jan. Johann, König v. Böhmen u. Polen [Die Bezeichnung des Kgs Joh. v. B. an dieser Stelle als Kg v. Polen ist recht auffallend, da bekanntlich Kg Joh. infolge des m. d. Kg v. Polen geschlossenen Vertrages zu Trentschin v. 24. Aug. 1335 (Schles. Reg. 5491 u. Reg. 5517, Reg. 5518, Reg. 5519, Reg. 5520, Reg. 5521, Reg. 5522) den Titel eines Kgs v. Polen nicht weiter geführt hat. Auch in der kurz zuvor in Breslau ausgestellten Urk. v. 9. Aug. 1340 (Reg. 6478) nennt er sich nur Kg v. Böhmen u. Graf v. Luxemburg. Die obige Urk. selbst macht nach Form u. Inhalt einen nicht unverdächtigen Eindruck.] u. Graf v. Luxemberg, bek., daß Äbtissin und Konvent des Klosters Trebnicz ihn gebeten haben, ihnen die 21 Mark Kammerzinse u. 12 Mark jährl. Zinses aus der Münze bei Breslau, die sie laut Inhalt der vorgelegten Urkunden durch den erlauchten Fürsten Heinrich IV., Hzg v. Schlesien u. Krakau [Hzg Heinr. IV. nannte sich seit Anfang 1289 Herr v. Krakau u. Sendomir. Vgl. Stenzel, Schles. Gesch. S. 105. Luchs, Schles. Fürstenbilder X, S. 12 u. Grotefend, Zur Genealogie u. Geschichte der Bresl. Piasten, i. Abhandlungen der Schles. Gesellschaft für vaterl. Kultur 1873, S. 92. - Über diese testamentarische Schenkung an das Kl. Trebnitz steht nichts in dem bekannten Test. des Hzgs Heinrich IV. v. 23. Juni 1290, vgl. Schles. Reg. 2140], testamentarisch erhalten hätten, u. die ihnen widerrechtlich entzogen seien, zurückzugeben. Da er (Joh.) indessen gegenwärtig durch dringende Geschäfte [Am 23. Dez. 1340 urk. Kg Joh. bereits in Prag (cfr. Emler, Reg. Boh. et Mor. IV, 330 Nr. 846); gemeint sind jedenfalls die Schwierigkeiten, die sich für den Kg aus der Bannurk. des Bischofs Nanker v. 15. Dez. 1340 ergaben (s. Reg. 6520)] verhindert sei, über ihre Bitte ordentlich zu urteilen (concludere sine competenti), verspricht er, dem Kloster bei seiner nächsten Anwesenheit in Breslau wieder zum Besitz der erwähnten Einkünfte zu verhelfen. Bresl. Staatsarch. Rep. 125, Zisterzienserinnenkl. Trebnitz Urk. Nr. 183. Orig. Perg. mit dem an Pergamentstreifen hängenden stark beschädigten kgl. Reitersiegel. Angef. b. Jacobi, Cod. epist. Johannis, regis Bohem., pag. 101 Nr. 216, b. Böhmer, Reg. Imp. p. 407 Nr. 824 u. b. Emler, Reg. Bohem. et Mor., Bd. IV, 330 Nr. 845. Kurz erwähnt in der Gesch. des Klosters Trebnitz b. Haeusler, Gesch. des Fürstentums Oels (Bresl. 1883), S. 318. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |